Wandern 4.0

Wanderführer Mario Fuchs über die historisch gewachsene „Faszination Berge”

Mario Fuchs

Unzählige Wanderungen in die Berge des Pitztals hat Mario Fuchs bereits geführt. Die Berge sind seine Heimat und sein Glück ​​– das Sein mit und in der Natur und die Kraft dessen vermittelt er den Gästen in seiner täglichen Arbeit. Der gebürtige Pitztaler arbeitet seit 29 Jahren im Hotel Vier Jahreszeiten und weiß, wie sich der Bezug und die Einstellung zum Wandern in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat.

Eigentlich spielte Mario Fuchs früher lieber Fußball, als mit seiner Familie Wandertouren zu bestreiten. Aus heutiger Perspektive sagt er: „Die Ausflüge in die Berge in meiner Kindheit scheinen sich aber doch in mir verankert zu haben, denn heute kommen mir bei vielen Wanderungen positive Erinnerungen von früher in den Kopf.” Mario Fuchs absolvierte zahlreiche Aus- und Fortbildungen, die eines gemein haben: sie thematisieren Bewegung und Gesundheit. Er ist staatlich geprüfter Snowboard- und Skilehrer sowie Skiführer. Zudem machte er die Ausbildung zum Heilmasseur und Heilbademeister, er ist Vital- und Fitnesstrainer, Wanderführer, Ernährungs- und Entspannungstrainer. Sein Herz geht auf, wenn er Gästen die Ruhe und Kraft der Berge vermitteln und sie zur Bewegung animieren kann ​​– die Sicht auf „das Berggehen” hat sich jedoch laut Mario Fuchs im Laufe der Zeit etwas verändert.

Wandern als ideale Ausdauersportart „Was mich sehr freut, ist, dass sich immer mehr

Menschen für die Bergwelt begeistern können: Berge sind zum Urlaubstrend geworden, da die Menschen gelernt haben, dass sie sich mit Bewegung besser erholen als ohne”, berichtet Mario Fuchs und klärt über die damit einhergehenden Risiken auf: „Wandern oder Bergsteigen ist aber nicht nur mit Romantik verbunden: Viele Alpinunfälle könnten vermieden werden, wichtig ist die passende Ausrüstung, das gute Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Kondition als auch die richtige Entscheidung in brenzligen Situationen, wenn es ums Umkehren oder Weitergehen geht.” Als erster historisch dokumentierter Wanderer gilt der Italiener Francesco Petrarca – er bestieg bereits 1336 den 1900 Meter hohen Mont Centoux. Aber erst mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert konnte sich eine breitere Bevölkerungsschicht für das „zweckfreie Wandeln in der Natur” begeistern. Zur Institutionalisierung des Wanderns kam es Mitte des 19. Jahrhunderts durch Wander- und Gebirgsvereine und das Errichten von Wanderwegen und Schutzhütten.*

Was früher rein zur Fortbewegung und dem Erreichen von Orten diente, ist heute mit Erlebnis sowie Abenteuer verbunden und nicht mehr nur der sportlichen „Berg-Elite“ vorbehalten: Montag-Früh gibt es im Hotel Vier Jahreszeiten die Möglichkeit, an einer „Wander-Info” teilzunehmen. Mario Fuchs informiert über das Wetter, Schwierigkeitsgrade der umliegenden Touren sowie über die passende Ausrüstung. „Aus meiner Sicht ist Wandern eine ideale Ausdauersportart – ich trainiere meinen Körper und das in einem Pulsbereich, der nicht ans Limit geht. Als perfekte Ergänzung nach dem Wandern sehe ich Entspannungsübungen wie Yoga und Stretching oder einen Saunaaufguss in einer der Saunen bei uns im Hotel. Das entspannt Körper und Geist.”

Top-3-Wanderungen im Pitztal

Für den 51-Jährigen hat fast jede Wanderung etwas Besonderes, drei seiner Lieblingstouren sind jedoch diese:

• Braunschweiger Hütte zum Pitztaler Gletscher: Rückweg via Gletscherbahn, 1.400 m Höhe, Gehzeit von 5,5 h.

• Brechsee mit Ausgangspunkt Wiese oder Rehwald: 900 bzw. 700 m Höhe, Gehzeit von 3 h.

• Talwanderweg: Gehzeit nach Belieben planbar, da Rückfahrt mit dem Wanderbus, gute Alternative bei schlechtem Wetter

„Was mich am meisten freut und was meinen Job so besonders macht? Wenn ich von Gästen das Feedback bekomme, dass sie im Urlaub angelernte sportliche Routinen oder entdeckte Leidenschaften mit nach Hause nehmen und dort weitermachen”, schließt Mario Fuchs.

* Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wandern, Stand: 28.05.2024, 13:00 Uhr